
Aktuelles aus der Stadtentwicklung
Stadtumbau – Neugestaltung
des Stadtsaalumfelds
Das Stadtumbaugebiet „Innenstadt Alt-Wetter – Untere
Kaiserstraße/Königstraße und angrenzende Bereiche“ wurde im
Jahr 2011 als „Gebiet zur Durchführung von Maßnahmen zur
Stadterneuerung oder des Stadtumbaus“ per Ratsbeschluss
festgelegt. Funktionsverluste, Leerstände, Sanierungsstau, eine
hohe Verkehrsbelastung und eine mangelnde Aufenthaltsqualität
gaben damals den Anlass, tätig zu werden.
Um diese stadtgestalterischen, städtebaulichen und funktionalen
Defizite zu beseitigen, wurde mit dem Integrierten
Stadtentwicklungskonzept (ISEK) 2010 ein breites Ziel- und
Maßnahmenpaket formuliert. Seit dem Beginn der
Stadtumbaumaßnahmen ab der Förderperiode 2013 im Rahmen
des Städtebauförderprogramms „Aktive Stadt- und
Ortsteilzentren“, konnten durch verschiedene Maßnahmen
bereits eine Vielzahl dieser Missstände ganz oder teilweise
beseitigt werden.
Mit der Umgestaltung der Unteren Kaiserstraße und dem Bau des
neuen Stadteingangs am Kreisverkehr Ruhr-/Friedrich-/
Kaiserstraße sind bereits zwei wesentliche Bausteine innerhalb
der Stadtumbaumaßnahme umgesetzt worden. Neben einer
deutlichen städtebaulichen und gestalterischen Aufwertung der
Unteren Kaiserstraße und einer wesentlichen Verbesserung der
Aufenthaltsqualität konnte zudem die beabsichtigte
Verkehrsberuhigung erreicht werden.
Um die Stadteingangssituation an der Kaiserstraße weiter
aufzuwerten und die Gesamtmaßnahme erfolgreich weiterführen
zu können, hat der Rat der Stadt Wetter (Ruhr) bereits Mitte 2018
die erste Fortschreibung des ISEK zur Erweiterung des
Stadtumbaugebiets um den Bereich des Stadtsaalumfelds
beschlossen. Dem Stadtsaal wird aufgrund seiner Funktion und
seines unmittelbaren städtebaulichen Zusammenhangs mit der
Innenstadt eine wichtige Bedeutung zuteil und soll deshalb durch
eine Umgestaltung zu einer multifunktionalen Platzfläche mit
Aufenthaltsqualität entwickelt werden. Die Umsetzung dieser
Maßnahme wird in 2020 erfolgen.
2019 erfolgte die zweite Fortschreibung des ISEK und die
Erweiterung des Umbaugebietes um die „Obere Kaiserstraße,
Freiheit und angrenzende Bereiche“. Durch die
Gebietserweiterung
sollen die Innenstadt Alt-Wetter und der
umliegende Verflechtungsbereich weiter gestärkt werden. Ein
besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Attraktivierung der
öffentlichen Platzflächen, wie die Umbauten des Quartiersplatzes
an der Theodor-Heuss-Straße oder des Rathausvorplatzes, der
Gestaltung der öffentlichen Grünflächen und der besseren
Anbindung der Innenstadt an die Freizeitinfrastruktur der Ruhr.
Auch die Untere Kaiserstraße zwischen dem Kreisel
Bahnhofstraße/An der Kirche/Kaiserstraße und der
Anschlussstelle an die B 226 an der neuen Ruhrbrücke soll
funktional und gestalterisch überarbeitet werden, um so den
Stadteingang seitens der Stadt Witten aufzuwerten.
IGA 2027 – Entwicklung der
Freiheit und des Wasserwerks
Volmarstein
Die vier Ruhrstädte Hattingen, Herdecke, Wetter (Ruhr) und
Witten haben sich 2017 gemeinsam auf den Weg gemacht,
interkommunal Projektideen für den mittleren Ruhrabschnitt zu
entwickeln und zu qualifizieren. Aktuell ist auch die Stadt Hagen
Teil der Städtekooperation „Flusslandschaft Mittleres Ruhrtal“
geworden. Gemeinsam ist aus den bisherigen Ideen eine
Perlenkette von Projekten entlang der Ruhr entstanden, welche
die interkommunale Arbeitsgemeinschaft, inzwischen unter der
Beteiligung der Stadt Hagen, in den Entwicklungsprozess um die
IGA 2027 in der Metropole Ruhr eingebracht haben.
Grundsätzliche Zielsetzung ist dabei die Weiterentwicklung und
Stabilisierung des Ruhrtals als erfolgreiche Naherholungs-, Freizeit-
und Tourismuslandschaft.
Die Perlenkette besteht aus punktuellen Projekten, den
Ruhrfenstern, und linearen Projekten, den Ruhrbändern. Letztere
beziehen sich auf die den Raum verbindende Infrastruktur.
Die Stadt Wetter (Ruhr) hat sich mit zwei Ruhrfenster-Projekten
im Rahmen der interkommunalen Kooperation für die IGA 2027
beworben, der Burgruine mit Freiheit in Alt-Wetter sowie dem
Wasserwerk Volmarstein:
Freiheit
Die Burgruine ist eine wichtige Landmarke im Mittleren Ruhrtal
und prägt die Silhouette der Stadt Wetter (Ruhr) maßgeblich. Bei
näherer Betrachtung fällt auf, dass die mittelalterliche Burg- und
Wehranlage hoch über dem Ruhrtal nur noch in Teilen vorhanden
und im Stadtleben weitgehend funktionslos ist. Dies lässt sich auf
die fehlende Nutzung, aber auch auf die nicht mehr zeitgemäße
städtebaulich gestalterische Situation des Umfeldes im Bereich
der Freiheit zurückführen. Es fehlt eine gestalterische Qualität des
öffentlichen Raumes, eine klare Zugänglichkeit der Ruine und des
Aussichtspunktes.
Die Burgruine mit Freiheit in Wetter soll als historischer,
kultureller und touristischer Erlebnisraum an der Ruhr
herausgehoben und als ein Anziehungspunkt der Region zu
einem attraktiven und hochwertigen Ensemble entwickelt
werden. Der Bereich der Burgruine ist dabei ein wichtiger
historischer Ort und ein geschichtlich herausragendes Zeugnis als
Ausgangspunkt für die gesamte Stadtentwicklung Wetters,
zunächst als mittelalterliche Burg- und Wehranlage und später als
frühindustrielle Produktionsstätte des Stahls und des
Maschinenbaus.
Durch Neugestaltung der Straßen-, Platz- und Freiflächen soll der
historische baulich-räumliche Zusammenhang wieder erlebbar
gemacht und zeitgemäß ins Bild gesetzt werden. Im Zentrum der
Umgestaltung steht dabei die geschichtliche Inwertsetzung der
derzeit wenig genutzten Burgruine. Die Zugänglichkeit sollte
durch eine Umgestaltung der Fußwege und Platzbereiche
verbessert werden, um eine attraktive Nutzung als Aussichtspunkt
zu ermöglichen.
4 Bauen und Wohnen in Wetter (Ruhr)